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TMB Review - in 7 Tagen rund um den Mont Blanc

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 179 Kilometer, 3 Länder (Frankreich - Italien - Schweiz) und 100 verschiedene Möglichkeiten, wie man die Tour du Mont Blanc gestalten kann: Die sehr populäre Langstrecken Wanderung die rund um das Mont Blanc Massiv führt hat mich landschaftlich schon lange gereizt, weniger gereizt hat mich was ich bisher über die große Anzahl der Menschen, die dort jeden Sommer im Kreis wandern, gehört hatte. Aber für solche Fälle gibt es ja die Nebensaison, dachte ich bisher immer…  Im September 2023 war es soweit. Es wurde wieder Zeit für eine mehrtägige Geburtstagswanderung mit mir alleine. Üblicherweise starten die meisten Wanderer in Les Houches auf die TMB. Das beschauliche Örtchen, etwas südlich von Chamonix in den französischen Alpen, ist aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Innsbruck kommend nur sehr umständlich erreichbar, deshalb ist meine Wahl auf Trient in der französischen Schweiz als Startpunkt gefallen. Nach Martigny in der Schweiz fährt ein Zug und von dort aus gibt es recht rege

Neuseeland: Beobachtungen vom anderen Ende der Welt

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Es gibt kein Land welches weiter weg von daheim ist als Neuseeland. Am anderen Ende der Welt ticken die Uhren noch ein bisschen langsamer und die Einwohner sind im Vergleich zu Mitteleuropäern tiefenentspannt.  In meinen über 5 Monaten, die ich in Aotearoa verbringen konnte, habe ich viele kleine und große Unterschiede entdeckt: Fußgänger haben Nachrang Außer in großen Städten wie Auckland oder Wellington findet man nur selten Zebrastreifen oder Fußgängerampeln um eine Straße sicher zu überqueren. Blickkontakt reicht nicht aus, um einen Autofahrer dazu zu bringen für einen Fußtouristen stehen zu bleiben. Blinken an Kreuzungen wird grundsätzlich auch überbewertet - es geht kaum jemand zu Fuß und falls doch, hat man eindeutig Nachrang im Straßenverkehr. Dresscode im Supermarkt Ja, den gibt es! Vor allem in ländlichen Gegenden findet sich an jedem Eingang in einen Supermarkt ein Schild, dass darauf hinweist, Gummistiefel doch bitte vor der Türe stehen zu lassen. Es ist daher absolut norm

Überraschendes und Gewöhnliches aus Albanien

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  Dies ist einer der Texte, die ich am längsten vor mir hin geschoben habe… nicht, weil mir die Worte fehlen, sondern weil ich unsicher bin, ob ich meine Beobachtungen und Gedanken tatsächlich teilen möchte. Mein Trip nach Albanien war wunderschön, viel schöner und vielfältiger, als ich mir das vorher überhaupt vorgestellt habe. Das Land und die Menschen haben etwas faszinierendes und anziehendes und ich traue mich zu behaupten, dass diese Reise mein Weltanschauung (positiv) geprägt hat. Möchte ich meine Beobachtungen mit euch und der ganzen Welt teilen? Ja! Will ich das Albanien von Touristen (zu denen ich ja nun auch einmal gehöre) geflutet wird und seinen Charme verliert? Nein! … ihr versteht meine Zwickmühle. Aus diesem Grund werdet ihr hier keine Routen, Hotelempfehlungen oder Ausflugsziele finden. Die müsst ihr euch selbst besorgen, wenn ihr überlegt dieses Land zu bereisen. Gewisse Dinge möchte ich aber ganz bewußt mit euch teilen. Und bin gespannt, welche Beobachtungen ihr in d

Was man in Italien alles lernen kann…

 # Nur weil das Internet keine Busverbindung kennt, heißt es nicht, dass es keine gibt! Gerade außerhalb von Ballungszentren ist es meistens nicht so einfach, sich mit dem öffentlichen Bus in Italien fortzubewegen. Was ich allerdings sehr schnell gelernt habe war, dass es fast überall einen Bus gibt. Man muss nur wissen wann er abfährt und vor allem wo. Das Internet ist voller falscher Information und alten Fahrplänen. Am Effektivsten ist es immer noch, einfach kurz persönlich im Büro der jeweiligen Busgesellschaft vorbei zu schauen und einfach nach zu fragen. Dort erfährt man übrigens auch, ob man das Ticket online buchen, vor der Fahrt in einer Bar kaufen oder direkt beim Busfahrer bezahlen muss. # Hinweisschilder sind nur Optionen Egal ob es sich um Geschwindigkeitsbegrenzungen oder ein offensichtliches Verbotsschild handelt, in Italien hat man oft den Eindruck, als ob dies nur eine Möglichkeit wäre. Daran halten muss man sich nicht zwingend. Vor allem sollte man sich nicht darauf v

Via di Francesco – Tausend Wege, (k)ein Ziel

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Der Franziskusweg in Italien führt von Florenz über Assisi nach Rom. Ein klassischer Pilgerweg, aber noch nicht so oft begangen wie sein berühmter Bruder in Spanien. Der Weg hat den Ruf etwas bergiger und anspruchsvoller zu sein und war deshalb meine Wahl für den Start in die Wandersaison 2022. Aus Zeitgründen bin ich nicht direkt in Florenz gestartet, sondern habe die ersten 3 Etappen übersprungen. Mein Gedanke war, dass ich so nicht erst aus der Stadt hinausgehen muss, sondern direkt im Wald starten kann. Es ging ab Stia auch gleich mit ein paar Höhenmetern los – und mit den Auswirkungen des Klimawandels: In der Toskana lag Mitte April auf 900 Metern Seehöhe noch Schnee. Das hat meinen Trip etwas spannender gemacht, weil ich gleich auf den ersten Etappen einige Dinge festgestellt habe: Das Ziel ist das Ziel – der Weg dorthin ist je nach GPX-Track oder Wanderführer ein anderer. Auch die Markierungen sind teilweise nicht immer eindeutig oder waren vom Schnee verdeckt.

Wandern auf Mallorca: Auf dem GR 221 durch die Tramuntana

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Für mich persönlich gehört Mallorca zu den schönsten Inseln der Welt: Sobald ich in Palma lande, fühle ich mich fast wie zu Hause. Ich mag die Menschen, das Essen und das Klima - und natürlich auch die Berge auf Mallorca! Der GR221 - ein fast durchgängig markierter Wanderweg von Port d’Andratx nach Puerto de Pollenca - stand schon lang auf meiner Wunschliste. In der klassischen Wandersaison im Frühjahr und im Herbst ist der Trail gut besucht; für mich ist dies aber ein Grund zeitlich auszuweichen und so bin ich im Juli auf Mallorca gelandet. Bei fast 35 Grad und wenig Schatten vielleicht nicht für jeden die optimale Variante, für mich persönlich war es aber die richtige Entscheidung. Während sich die meisten Urlauber an den Stränden aufhalten, hat man die Berge fast für sich alleine! Grundsätzlich kann man sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf Mallorca sehr gut bewegen. Busse fahren regelmäßig von Palma nach Port d’Andratx und man löst sein Ticket bequem mit der Kreditkarte (Ac

GR20 - in 12 Tagen von Calenzana nach Conca

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Sommerpläne sind da, um sie spontan zu ändern und an das Wetter anzupassen - so bin ich im September 2021 auf Korsika gelandet um den GR 20 zu wandern. Die Entscheidung für Korsika war sehr kurzfristig, dementsprechend rudimentär und oberflächlich war meine Recherche vorab zum GR20. Eigentlich habe ich nur die Anreise von daheim zum Ausgangspunkt im Detail recherchiert und hab ein bisschen in meinem kleinen roten Buch geblättert (ja, ich bin eine analoge Wanderführer-Leserin), aber mich nicht wirklich im Detail mit dem Trail und den Gegebenheiten vor Ort befasst. Zeit für Blogs und Videos im Internet war auch keine, sonst hätte ich einige Dinge schon vorher wissen können: Genügend Bargeld mitnehmen! In den Refuges wird nur Bargeld angenommen, Kreditkarten werden nur in Hotels (zb in Ascu oder am Col de Vergio) akzeptiert und es gibt keinen Bankomaten am GR20 Eine kleine Auswahl an Lebensmitteln für Selbstversorger und Snacks sind in fast jeder Hütte zu bekommen; natürlich teurer als im